Hiermit laden wir zu folgenden Vortrag ein:

  • Zeitpunkt: Dienstag, 12.3.2012, 16:00 pünktlich

  • Ort: 1. Stock, Wohllebengasse 12-14, 1040 Wien, Seminarraum des Instituts für Schallforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaften

  • Vortragender: Sandra Böhm, TU-Berlin und Human-Factors GmbH

  • Titel: Bedeutung und Entwicklung eines Orientierungsunterstützungssystems für Blinde

Ziel des Projektes OIWOB ist es, ein Assistenzsystem zu entwickeln, dass Blinden und Sehbehinderten Orientierungshilfe gibt, indem es ihnen akustische Informationen über die Geometrie der Umwelt als natürliche Reflexionsschalle ortsgenau auf eine möglichst intuitive Art und Weise vermittelt. Durch die speziellen Anforderungen, die sich aus der Einschränkung der sensorischen Fähigkeiten der Zielgruppe ergeben, ist eine kontinuierliche Nutzerpartizipation in Form von Befragungen und Probandentests aus Human-Factors-Sicht unabdingbar. Sie erlaubt in einem iterativen Prozess die Belange der Nutzer mit den derzeitigen Möglichkeiten der technischen Entwicklung zu vereinbaren. Beispielhaft für solche Untersuchungen wird eine kürzlich mit blinden und sehbehinderten Berlinern durchgeführte Kopfhörer-Evaluation sein. Ziel war es, die physikalischen Eigenschaften eines Kopfhörers, die für die auditive Informationsvermittlung für das Projekt essentiell sein werden, zu eruieren. Sehr viel Wert legen die Probanden auf einen hohen Tragekomfort und eine sehr hohe Durchlässigkeit von Außengeräuschen: die Möglichkeit der (passiven) Echoortung sollte trotz des Tragens von Kopfhörern weiterhin gewährleistet sein, während die Klangqualität eine untergeordnete Rollespielt. Wichtige, unmittelbar anstehende Untersuchungen werden die Fragestellungen nach der Umwandlung der Objektgeometriedaten in Schallinformationen und Geräuschauswahl betreffen. Sie werden vornämlich im Auralisationssimulator, der im Vortrag vorgestellt wird, durchgeführt. Es wird weiterhin die Frage diskutiert, ob und inwieweit sich der auditive Wahrnehmungsprozess von Blinden von denen von Normalsehenden unterscheidet und inwiefern dies Auswirkungen auf das Untersuchungsdesign und weitere Fragestellungen hätte.

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