Am Donnerstag, den 30. Jänner 2014, fand in Wien eine besondere AES-Veranstaltung statt. Helmut Kowar und Nadja Wallaszkovits vom Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften berichteten den interessierten Zuhörern, wie sie die Musik von drei Musikautomaten der Renaissancezeit rekonstruieren konnten.

Der Trompeterautomat von 1582, das Schiff von 1585 und der Bacchuswagen, welcher zwischen 1602-1606 entstand, zählen zu den frühesten klingenden Zeugnissen der europäischen Musikkultur. Anlässlich der Wiedereröffnung der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien wurden auch sie einer Restaurierung unterzogen. Der materielle Zustand dieser Automaten gestattete es jedoch nicht, ihre Spielfähigkeit wieder herzustellen. Die teilweise gut erhaltene Notation der Musik auf den Informationsträgern, also den Rädern und Scheiben, und die noch funktionstüchtigen Pfeifen und Trommelmembranen der Automaten ermöglichten aber die Rekonstruktion und Realisation der Musik im ursprünglichen Klangbild. Durch zahlreiche Videoaufnahmen und Klangbeispiele haben Herr Kowar und Frau Wallaszkovits die Zuhörer auf sehr anschauliche Art und Weise an den aufwändigen Rekonstruktionsarbeiten teilhaben lassen. Im Anschluss an den interessanten Vortrag begab sich die Gruppe in die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien.

Im Museum konnten die Kunstobjekte "live" bestaunt werden. Herr Kowar hat unermüdlich alle Fragen zu den Details der Objekte beantwortet. Und auch so manche Geschichte über Hintergründe oder Entstehung der Musikautomaten war recht amüsant.

Nach der Führung war eine Besichtigung des Museums bis 21 Uhr möglich. Ein gemütlicher Ausklang fand im nahe gelegenen Kaffeehaus statt.

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