Die AES Austria lädt Sie zu einem interessanten AES-ARI-Talk von Armin Kohlrausch ein:

Von "Die Lehre von den Tonempfindungen" bis zu TWO!EARS: Entwicklungslinien in der Psychoakustik

  • Termin: 27.04.2017 um 17:00h
  • Ort: Institut für Schallforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wohllebengasse 12-14, 1040 Wien, Seminarraum (Erdgeschoß)

Inhalt

Im Rahmen dieses Vortrages wird ein Bogen vom psychoakustischen Hauptwerk von Hermann von Helmholtz aus dem Jahre 1863, dessen Titel ich hier nur verkürzt wiedergegeben habe, bis in die heutige Zeit geschlagen. Damit werden zwei meiner Interessen verbunden, das Studium der akustischen Wahrnehmung und die Wissenschaftsgeschichte.

Im Vortrag wird auf einige Aspekte eingegangen, die damals wie heute wissenschaftlich interessant sind und deren Bedeutung weit über das engere Fachgebiet der Psychoakustik hinausgeht. Einerseits das Verstehen der mechanischen Funktion des Innenohres, genauer der Basilarmembran, und deren Funktion für die menschliche Wahrnehmung. Helmholtz hat dazu seine Resonanztheorie entwickelt, ohne damals die anatomischen Details der zellulären Strukturen im Innenohr zu kennen. Eine zweite Frage, lange Zeit kontrovers diskutiert, betrifft die Empfindlichkeit der menschlichen Wahrnehmung für die Phase einzelner Signalkomponenten bei monauraler Signaldarbietung. Hier wird auch heutzutage unter Berufung auf Helmholtz häufig gesagt, dass das Gehör "phasentaub" ist. Ein letzter Punkt, der dann zu aktuellen Entwicklungen führt, betrifft die räumliche Wahrnehmung und wie sie es uns erlaubt, unsere Umgebung aktiv zu erkunden und im Sinne unserer Intentionen zu interpretieren. Dies wird anhand der Ergebnisse des Projektes Two!EARS skizziert. Dieses Projekt dient als Beispiel für moderne Hörforschung, in der Methoden und Fragestellungen aus verschiedenen Wissensgebieten kombiniert und integriert werden, und die gleichzeitig probiert, sowohl die verwendeten Algorithmen wie auch die akustischen Szenarien und Stimuli öffentlich zugänglich zu machen, um Reproduzierbarkeit zu ermöglichen.

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